Studie

Studienkompass 2020

Thema

Chancengerechtigkeit beim Übergang in die Hochschule

Herausgeberschaft

Stiftung der Deutschen Wirtschaft (sdw) (Hg.)

Erscheinungsort

Berlin

Erscheinungsjahr

2020

Stiftungsengagement

Initiative: Accenture Stiftung, Deutsche Bank Stiftung, Stiftung der Deutschen Wirtschaft; weitere Förderer: Karl Schlecht Stiftung, Heinz Nixdorf Stiftung, Hans Hermann Voss-Stiftung, Bundesverband Deutscher Stiftungen, Bürgerstiftung Wolfsburg, Karin Schöpf Stiftung, Dr. Egon und Hildegard Diener-Stiftung im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, Merck Finck Stiftung etc.

Literaturangabe

Stiftung der Deutschen Wirtschaft (Hg.): Bereit für morgen! Chancengerechtigkeit schaffen, Zukunftskompetenzen stärken! Studienkompass. Berlin 2020.

Ziel, Fragestellung, Vorgehensweise

Ausgangspunkt ist, dass die Digitalisierung die Arbeitswelt einschneidend verändert und auf dem Arbeitsmarkt künftig völlig neue Kompetenzen gefragt sein werden. Damit junge Menschen die notwendigen Kompetenzen aufbauen können, setzt sich das Förderprogramm „Studienkompass“ seit mehr als 13 Jahren für mehr Chancengerechtigkeit am Übergang von der Schule an die Hochschule und in den Beruf ein. Zudem wurden im Rahmen des Projekts "Studienkompass" gemeinsam mit Partnern und einem breiten Netzwerk neue Formate und Angebote entwickelt, mit denen die erforderlichen Kompetenzen entwickelt und gestärkt werden können.

Der Studienkompass unterstützt bundesweitaktuell mehr als 1.100 Schülerinnen und Schüler aus Familien ohne akademische Erfahrung beim Übergang von der Schule an die Hochschule oder in den Beruf. Rund 3.150 junge Menschen haben das Programm bereits durchlaufen. Beim Zugang zu Hochschulen werden junge Menschen aus nichtakademischen Familien, die an Hochschulen immer noch stark unterrepräsentiert sind, drei Jahre lang gefördert. Mehr als 95 Prozent der Geförderten nehmen ein Studium auf. Eine hohe Wirksamkeit bescheinigt auch eine wissenschaftliche, unabhängige Evaluation des Programms, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung von 2007 bis 2014 gefördert wurde.

Der Studienkompass ist eine Initiative der Accenture-Stiftung, der Deutsche Bank Stiftung und der Stiftung der Deutschen Wirtschaft (sdw). In den letzten Jahren haben sich zahlreiche Partner angeschlossen. Hauptförderer sind die aim - Akademie für Innovative Bildung und Management Heilbronn-Franken, die aqtivator gGmbH und die Karl Schlecht Stiftung. Förderer des Studienkompasses sind: Heinz Nixdorf Stiftung, Hans Hermann Voss-Stiftung, Familie Grieshaber, Bundesverband Deutscher Stiftungen & Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend mit „Menschen stärken Menschen“, PAI Partners, Bürgerstiftung Wolfsburg, Karin Schöpf Stiftung, Dr. Egon und Hildegard Diener-Stiftung im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, S&P Family Office, Unternehmensverbände im Lande Bremen, Aumüller Aumatic GmbH, Merck Finck Stiftung und weitere. Schirmherrin des Programms ist die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Anja Karliczek.

In der vorliegenden Publikation des Studienkompasses sind Ergebnisse einer Umfrage zusammengefasst, die im Auftrag der Stiftung der Deutschen Wirtschaft (sdw) für den Studienkompass durchgeführt wurden. Zum einen wurden Führungskräfte befragt, wie sie sich den Arbeitsmarkt in den kommenden Jahren vorstellen, welche Erwartungen sie dabei an ihre Arbeitnehmer*innen stellen und welche Kompetenzen künftig gefragt sein werden. Eine zweite Umfrage unter Eltern diente flankierend dazu, deren Vorstellungen im Hinblick auf die berufliche Zukunft und die Arbeitswelt ihrer Kinder zu identifizieren. Die Daten beruhen auf einer Online-Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts YouGov Deutschland GmbH im Januar 2020, an der 500 Unternehmensentscheider*innen sowie 571 Eltern mit Kindern im Alter von 13 bis 19 Jahren teilgenommen haben. Zudem teilen Studienkompass-Alumni Einblicke in ihre bisherigen Stationen und ausgewählte Expert*innen skizzieren zentrale Bausteine für die Unterstützung von Jugendlichen.

Wichtige Ergebnisse

Wichtige Ergebnisse

1. Digitale Kompetenzen haben einen sehr hohen Stellenwert

Digitale Kompetenzen spielen sowohl für die Eltern als auch für die Unternehmensvertreter*innen eine wichtige Rolle. Für 41 Prozent der befragten Führungskräfte gehören diese Kompetenzen zu den wichtigsten Fähigkeiten zukünftiger Arbeitnehmer*innen.

Auffassungen der Eltern:

  • Ein sehr großer Teil der Eltern (76 Prozent) gibt an, keine Vorstellung davon zu haben, welche Berufe es zukünftig geben wird. Nur 8 Prozent ist der Meinung, hier genaue Vorstellungen zu haben.
  • Dennoch sehen sich die Eltern als wichtigste Ansprechpersonen für ihre Kinder, wenn es um die Studien- und Berufswahl geht. 46 Prozent der Eltern betrachten sich selbst als wichtigste Ansprechpersonen, mit großem Abstand gefolgt von Familie/Freunden (14 Prozent), Schule (11 Prozent) und staatliche Organisationen/Bundesagentur für Arbeit (10 Prozent). Weiteren Akteur*innen schreiben die Eltern in dieser Frage keine relevante Bedeutung zu (Werte unter 10 Prozent).
  • Zwei Drittel der Eltern (65 Prozent) schätzen die Bedeutung der Digitalisierung auf das zukünftige Arbeitsleben ihrer Kinder als sehr hoch ein. 26 Prozent gehen von einer mittleren Bedeutung aus, 4 Prozent von einer geringen Bedeutung.

Umfrage unter den Entscheider*innen in Unternehmen:

  • Die Befragten nannten als wichtigste persönliche Eigenschaften von zukünftigen Arbeitnehmer*innen: Teamfähigkeit (63 Prozent), Flexibilität (40 Prozent), Kommunikationsfähigkeit (38 Prozent), Kreativität (25 Prozent), Verantwortungsübernahme für sich selbst (23 Prozent).
  • 41 Prozent der Führungskräfte gaben an, dass digitale Kompetenz heute zu den zentralen fachlichen Zukunftskompetenzen gehört.
  • Wie könnte Ausbildungs- und Studienabbrüchen am besten vorgebeugt werden? 36 Prozent der Entscheider*innen in Unternehmen nannten hier frühe Praxiseinblicke, 22 Prozent die persönliche Begleitung des Übergangs von der Schule in die Ausbildung/das Studium, 18 Prozent individuelle Unterstützungsangebote und 15 Prozent die umfassende Information von Auszubildenden/Studierenden.